– Von Michael Then –
Verschiedene Situationen auf dem Golfplatz erfordern vom Spieler seinen Golfball zu „droppen“ um golfregelkonform weiterspielen zu können. In der deutschen Übersetzung der Golfregeln spricht man nicht von „droppen“, sondern von fallenlassen.
Das Fallenlassen selbst ist in der Regel 20-2a beschrieben. Es gibt aber auch Situationen, in denen man den Ball erneut fallen muss. Diese sind in der Regel 20-2c beschrieben:
20-2c) Wann erneut fallen lassen
Ein fallen gelassener Ball muss straflos erneut fallen gelassen werden, wenn er
(I) in ein Hindernis hineinrollt und im Hindernis zur Ruhe kommt;
(II) aus einem Hindernis hinausrollt und außerhalb zur Ruhe kommt;
(III) auf ein Grün rollt und auf dem Grün zur Ruhe kommt;
(IV) ins Aus rollt und im Aus zur Ruhe kommt;
(V) in eine Lage rollt und dort zur Ruhe kommt, wo Behinderung durch den Umstand gegeben ist, von dem nach Regel 24-2b (unbewegliches Hemmnis),Regel 25-1 (ungewöhnlich beschaffener Boden), Regel 15-3 (falsches Grün) oder nach einer Platzregel (Regel 33-8a) Erleichterung in Anspruch genommen wurde, oder in das Balleinschlagloch zurückrollt, aus dem er nachRegel 25-2 (eingebetteter Ball) aufgenommen wurde;
(VI) weiter als zwei Schlägerlängen von der Stelle wegrollt und zur Ruhe kommt, an der er zuerst auf einem Teil des Platzes auftraf oder
(VII) näher zum Loch rollt und zur Ruhe kommt als
a) seine ursprüngliche oder geschätzte Lage (siehe Regel 20-2b), sofern dies nicht anderweitig nach den Regeln gestattet ist, oder
b) der nächstgelegene Punkt der Erleichterung oder der größten erzielbaren Erleichterung (Regel 24-2, 25-1 oder 25-3), oder
c) der Punkt, an dem der ursprüngliche Ball zuletzt die Grenze des Wasserhindernisses oder seitlichen Wasserhindernisses gekreuzt hat (Regel 26-1).
Rollt der erneut fallen gelassene Ball in eine Lage wie oben aufgezählt, so muss er so nahe wie möglich der Stelle hingelegt werden, an der er zuerst auf einem Teil des Platzes auftraf, als er erneut fallen gelassen wurde.
Michael Then, Wettspielleiter im Bayerischen Golfverband, ist der Überzeugung, dass die Regeln in erster Linie für den Golfspieler gemacht sind. Eine gute Regelkenntnis kann dem Golfer bei einem vorgabenwirksamen Turnier durchaus helfen, ein besseres Ergebnis zu erzielen. In unregelmäßigen Abständen wird Michael Then deshalb Regeln erläutern, die nicht allgemein bekannt sind und immer wieder zu Diskussionen auf oder nach der Runde führen.