– Von Michael Then –
Ein Spieler kann zur Zeitersparnis nach Regel 27-2 provisorisch einen anderen Ball spielen, wenn ein Ball außerhalb eines Wasserhindernisses verloren oder im Aus sein kann.
Der Spieler muss seinen Gegner im Lochspiel bzw. seinen Zähler oder Mitbewerber im Zählspiel unterrichten, dass er einen provisorischen Ball zu spielen beabsichtigt und muss ihn spielen, bevor er oder sein Partner nach vorne gehen, um den ursprünglichen Ball zu suchen. Versäumt er dies und spielt einen anderen Ball, so ist dieser Ball kein provisorischer Ball und wird unter Strafe und Distanzverlust zum Ball im Spiel, wohingegen der ursprüngliche Ball verloren ist.
Nach DEC. 27-2a/1 muss der Spieler entweder die Worte provisorischer Ball ausdrücklich aussprechen oder eindeutig zum Ausdruck bringen, dass er entsprechend Regel 27-2a verfahren will.
Der Spieler darf nach Regel 27-2b einen provisorischen Ball spielen, bis er den Ort erreicht, an dem sich der ursprüngliche Ball mutmaßlich befindet. Macht er mit dem provisorischen Ball einen Schlag von dem Ort, an dem sich der ursprüngliche Ball mutmaßlich befindet, oder von einem Punkt, der näher zum Loch liegt als dieser Ort, so ist der ursprüngliche Ball verloren und der provisorische Ball wird unter Strafe von Schlag und Distanzverlust (Regel 27-1) zum Ball im Spiel. Ist der ursprüngliche Ball außerhalb eines Wasserhindernisses verloren oder ist er im Aus, so wird der provisorische Ball unter Strafe von Schlag und Distanzverlust (Regel 27-1) zum Ball im Spiel.
Michael Then, Wettspielleiter im Bayerischen Golfverband, ist der Überzeugung, dass die Regeln in erster Linie für den Golfspieler gemacht sind. Eine gute Regelkenntnis kann dem Golfer bei einem vorgabenwirksamen Turnier durchaus helfen, ein besseres Ergebnis zu erzielen. In unregelmäßigen Abständen wird Michael Then deshalb Regeln erläutern, die nicht allgemein bekannt sind und immer wieder zu Diskussionen auf oder nach der Runde führen.