– Von Brigitte Zander –
Der Ansturm war gewaltig. 63 Spieler mit Handicaps von 3.1 bis 35.3 folgten der Einladung des Bayerischen Golfverbandes zum 3. „BGV HypoVereinsbank Private Banking Journalistenturnier“ im Münchner GC Straßlach. Clubpräsident Wolfgang Schmitz fasste beim Abendessen die allgemeine Meinung in dem Satz zusammen: „Wer keinen Preis gewonnen hat, nahm wenigstens einen guten Eindruck mit nachhause“.
Unter sengender Sonne marschierten die 21 Dreier-Flights durch eine gepflegte Parklandschaft mit (gefühlt unendlich vielen) weiss-sandigen Bunkern auf perfekt gepflegten Fairways, deren Rasenqualität manch gepflegte Vorgartenwiese toppte. Folglich lobte der BGV-Vize Dr. Werner Proebstl, die Greenkeeper für ihren Einsatz. Nur die äußerst schnellen, ondulierten Greens samt der „auf Bundesliga-Niveau“ gesteckten Fahnen ließen teilweise Missmut aufkommen und bestätigten viele in der Überzeugung, dass beim Golfen immer ein bisschen Glück dabei ist.
Dennoch setzten sich altbekannte Dauerpreisträger neben einigen Neulinge durch und verbesserten teils sogar in HC. An der Spitze der Bruttoliste standen die Pressechefin des BGV Patricia Heinlein (außer Konkurrenz), Ralf Scheurer, Timo Schlitz, Alexander Huchel, Ingo Grünpeter und Christian Fellner. BGV-Präsident Norbert Löhlein schaffte es auf Platz 18. Nettosieger wurden Gerd Wolf, Michael Möser, Edith Zimmermann, Stefan Jablonka, Patricia Heinlein und BMG-Präsident Ralf Exel. Die Sonderpreise der HypoVereinsbank räumten Sibylle Seidl-Cesare und Peter Neugebauer ab. „Ein sehr schwieriger Platz. Wir kommen gern wieder“, sagte der Sieger, der Regensburger Funkjournalist Ralf Scheurer, in aller Namen.
Eliteschule für Golfer
Golf ist neuerdings in Bayern auch eliteschul-würdig. Im neuen Schuljahr steht das Spiel mit den Eisenschlägern und Hölzern erstmals auf dem Stundenplan der Bertold-Brecht-Gesamtschule in Nürnberg. „Damit wurde Golf als Leistungssport offiziell anerkannt“, freute sich die BGV-Lehrwartin Heidrun Klumb, die den Journalisten in Straßlach das Konzept vorstellte. Das Nürnberger Sport-Elitezentrum vereint Schulunterricht und Leistungssport. Der Schultag beginnt schon mal mit einer Trainingseinheit von 8 bis 9.30 Uhr. Auf dem Schulgelände lädt ein Kunstgrün zum Zwischendurch-Putten ein. Die reguläre Kaderausbildung wurde an die Schule verlegt. Die Jungstars bekommen für Wettkämpfe schulfrei und Nachhilfe für ausgefallene Stunden. Für entfernt wohnende Athleten gibt es die Möglichkeit zur Internatsunterbringung. Besonders wichtig ist angesichts des gedrängten G8-Lehrstoffs die Flexibilisierung der Oberstufe, die es den Sportlern ermöglicht, die Oberstufe von zwei auf drei Jahre zu strecken. Training und Schulgeld zahlt der BGV.
Wer in diese Sport-Eliteschule aufgenommen werden will, muss „Bundeskader-Perspektiven zeigen.“ Premiere-Schüler der neuen Elite-Ausbildung sind in diesem Herbst drei 16jährige aus dem nahen Golfclub Reichswald: Julia Meindl, Pia Ohlenbusch und Matthias Schmid. Ihre Klassenkameraden sind Profis in Sportarten wie Fussball, Leichtathletik, Hockey, Ringen, Taekwando, Fechten und Schwimmen. Heidrun Klump rechnet nach der Anfangsphase im nächsten Jahr mit mehr Anmeldungen. „Viele Eltern zeigten sich interessiert“.