– Von Friedrich Bräuninger –
An den Hochschulen in Regensburg, Paderborn oder Köln ist „ Inklusion und Golf für Menschen mit Behinderungen“ seit geraumer Zeit ein Thema für Forschung und Lehre. Und die Bayerischen Medien-Golfer (baymego.de) und deren Behinderten-Beauftragter (Autor dieser Zeilen) werden jetzt immer häufiger und konkreter zur Anlaufstelle und Informationsquelle für die Sportwissenschaftler an Universitäten. Jüngstes Beispiel: Julia Nicolaus aus Hösel, die an der Universität Bielefeld ihre Masterarbeit mit der akademischen Überschrift „ Sport und Inklusion: eine organisationssoziologische Untersuchung zu Möglichkeiten und Grenzen am Beispiel des Golfsports“ erstellt.
Die passionierte Triathlon-Sportlerin wird in wenigen Wochen mit dem Master-Titel durchs Ziel gehen. Bei ihren Recherchen nutzte sie intensiv die für Behinderten-Beauftragte von Golfclubs konzipierte und über den Behinderten Golf-Club Deutschland e.V. (www.bgc-golf.de) zugängliche Wissensdatenbank „HCDG-Infopool“. Aufschlussreich und interessant sind auch ihre Fachfragen, die zeigen, in welche Richtung diese sportwissenschaftliche Arbeit gehen wird. Zum Beispiel:
– Was war ausschlaggebend, dass über das Thema Inklusion in den Medien berichtet wird?
– Welche Rolle spielt diesbezüglich die Politik?
– Inwiefern können die Medien das Thema vorantreiben/Druck ausüben?
– Ist das Thema schon ausreichend in den deutschen Golfclubs angekommen?
– Wo gibt es Entwicklungsbedarf in den Strukturen?
– Wie sieht es mit Koordinatoren/Ansprechpartnern/Behindertenbeauftragten aus? Sind genug vorhanden?
– Welche Kooperationen können die Inklusion unterstützen bzw. vorantreiben?
– Wie können finanzielle Mittel/Zuschüsse an Land gezogen werden und wo sind diese notwendig?
Keine Frage: Inklusion („gleichberechtigte Teilhabe“) wird eines der großen Leuchtturm-Themen des Golfsports in Deutschland. Die Öffnung der Golfclubs für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Behinderungen beschäftigt nun auch in auffälliger Weise die Universitäten im Lande. Politiker, Krankenkassen, Reha-Verbände und andere Entscheidungsträger werden nachziehen und sich den wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht länger verschließen können. Pioniere wie die Studentin Julia Nicolaus haben sich mit ihren Arbeiten an diesem Metier in jedem Fall Bestnoten verdient. Sie sind im wahrsten Sinn des Wortes „Trendsetter“.