– Von Bernhard Obst –
Das hat es bisher noch nicht gegeben: Jugendspieler aus allen Spielklassen des Golfparks München-Aschheim spielten zusammen mit handicapped Golfern. Bei besten äußeren Bedingungen konnte sich Organisator Fritz Bräuninger, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter des Clubs über eine rege Beteiligung freuen. Im Anschluss an das Turnier lud Geschäftsführer Jochen Hornig zu einer kleinen Gesprächsrunde auf die Clubterrasse.
Dabei konnte Moderator Fritz Häring die Behindertenbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Frau Irmgard Badura, gleich nach ihren ersten Erkenntnissen befragen. Sie hatte – selbst stark sehbehindert – erste Putt-Versuche unternommen: „Wenn es ‚Plopp’ macht, wenn der Ball ins Loch gefallen ist, das ist schon ein tolles Geräusch, auch wenn man selbst den Ball nicht hat hineinfallen sehen.“
Zur Runde hatte sich auch Arno Malte Uhlig gesellt, der neu gewählte Präsident des Bayerischen Golfverbandes. Die enge Verbindung, die der seit 50 Jahren bestehende Bayerische Golfverband zu behinderten Sportlern pflegt, hat ihren Ursprung in der Person des Gründungs-Präsidenten Wolfgang Bauer, der selbst körperbehindert war. In keiner anderen Sportart, betonte Uhlig, liegen Handicap und Inklusion so nah beieinander wie im Golfsport, der ja mit der Einführung eines Handicaps schon seit jeher die unterschiedlichen Spielstärken ausgleicht.
Für den gesundheitspolitischen Sprecher der Regierungsfraktion, Bernhard Seidenath ist vor allem die soziale Komponente, die bei solchen Turnieren betont wird, von besonderer Bedeutung. Behinderte erfahren keine Ausgrenzung, spielen nicht unter sich, sondern sind gleichberechtigte Partner. Dass Behinderte auch im Golfsport leistungsbereit sind und eine volle Leistung abrufen können, bewog den Verband der bayerischen Wirtschaft dieses Turnier zu unterstützen, wie Ivor Parvanov, Geschäftsführer der Abteilung Sozial- und Gesellschaftspolitik der vbw erklärte. Dabei konnte ihm Annette Ganssmüller-Maluche, stellvertretende Landrätin, nur zustimmen.
Nach wie vor bleibt aber vor allem die Barrierefreiheit eines der Hauptproblemfelder. Aschheims Bürgermeister Thomas Glashauser versprach dem Golfpark dabei Unterstützung, wenn er auch betonte, dass es für eine Gemeinde nicht so einfach ist, Fördermaßnahmen für eine GmbH einzusetzen. Dies wird aber keinen Einfluss auf den Willen des Golfparks Aschheim haben, sich weiterhin verstärkt dem Thema Inklusion zu widmen. Der hat ja auch mit Elizabeth Höh, eine Trainerin, die sich behinderten Golfern widmet. An diesem Sonntag strahlte sie, berührt vom Miteinander und der sichtlichen Freude bei allen Teilnehmern mit der Sonne um die Wette.”